Als Kapitän Paul Salnikow an der Seite des ersten nautischen Offiziers Thomas Sassen den Matchball zum 10:6 im Match-Tiebreak verwandelte, da brandete auf dem frisch gewienerten Außendeck der MS Carthausen tosender Applaus auf. Bei isotonischen Hopfenkaltschalen feierten der Rest der Besatzung und die Passagiere im Heimspiel gegen den TC Hönnetal II die erfahrenen Offiziere, die das wankende Herren-30-Schiff auf rauer See (kaum Wind und strahlender Sonnenschein) eben nicht kentern ließen. Ehrenpunkt zum 1:8 und ein gelungener Auftakt in die Mission „Nicht-Aufstieg 2.0“ – da schmeckte nach dem Ertönen des dreifachen Horns das anschließende Captains Dinner im wunderschönen Heimathafen Carthausen natürlich umso mehr. Ahoi, MTC!

Im Maschinenraum hatte Anlagenwart und Bordmechaniker Oliver Sassen, der am Tag zuvor noch auf erfolgreicher Jungfernfahrt gewesen war, schlicht und einfach vergessen, den Anker zu lichten. Das war sicherlich auch ein Grund dafür, warum Kapitän Paul das Schiff einfach nicht von der Pier bekam in seinem Einzel. Nautiker Thomas Sassen hatte das von der Brücke aus erkannt und daher auch die Leinen nicht gelöst für sein Einzel. Vorsicht ist eben alles! Das galt auch in der Kombüse, in der Bordkoch Lars Meigies einfach nicht das passende Rezept fand gegen seinen Gegner. Es lief erst besser bei „Bum-Bum“, als der Bordgeistliche Robert seinen Besuch abstatte. Einziges Problem: Die Messe war da schon gelesen…

Steuermann Patrick Rutenbeck hingegen schien den richtigen Kurs eingeschlagen zu haben, doch dann fiel der Kompass wegen eines technischen Defekts aus. Bis der Kompass kalibriert war, war es zu spät. Patricks Gegner nämlich hatte eine Seekarte mit allen Untiefen dabei. Leichtmatrose Lars Schäfer tat derweil das, was er am besten kann: Er stand sich, das Ziel schon vor Augen, einmal mehr selbst im Weg, hisste vor der Einfahrt in den Hafen die weiße Flagge und musste schließlich vor den Augen des MTC-Reeders Erol Altun zur Reparatur ins Trockendock geschleppt werden. Vollmatrose Fabian Raspe sprang für den Rest der Odyssee ein.

Sei’s drum: Im Doppel hatten Paul und Thomas reichlich Wasser unterm Kiel und segelten ja trotz Gegenwind zum hochverdienten Sieg. Dass die anderen beiden Doppel knapp verloren gingen – geschenkt. Die MS Carthausen wird ihre Fahrt fortsetzen, nächste Destination ist Silschede. Bis zum 1. Juni bleiben ja noch einige Seetage, um das Schiff wieder auf Vordermann zu bringen. Ahoi, MTC!